Ein Kind nimmt seine Malschürze und geht zum ersten Mal in den Malraum.
Vor dem Palettentisch bleibt es stehen, schaut, nimmt mit Sorgfalt einen trockenen Pinsel, berührt damit alle anderen Pinsel, beginnt über Farbtöpfe zu streichen, betupft interessiert den Boden, erforscht ganz sacht meine Malschuhe, meine Schürze, meine Hände, führt mit denselben stillen Bewegungen den Pinsel auch über den eigenen Körper, bis es danach den Pinsel in die Farbe eintaucht und zu malen anfängt. Es ist bereit!
In einem solchen Anfangsritual wird Wesentliches für die kunsttherapeutische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit verschiedenen Ausprägungen und Arten von Behinderung sicht- und erfahrbar: Reifungs- und Werdungsprozesse können nur innerhalb eines Beziehungsrahmens ablaufen. Kontakt herstellen zwischen Therapeutin und Kind und zwischen dem Kind und seinem Tun ist der wichtigste erste Schritt.